Inhaltsspiegel:
Tesla-Proteste - Vereint im Hass aufs E-Auto
Bei den Protesten gegen Teslas Gigafactory geht es längst nicht mehr nur um Wasser und Wald. E-Autos werden nun auch von links verteufelt. Ein Akt der Selbstsabotage.
Ein Kommentar von Ruth Fend 10. Mai 2024, 11:11 Uhr
Einst zielten die Aktionen der Klimabewegung gegen die Fossilindustrie, jetzt heißt es: Tesla zerstören. Damit richtet sie sich mehr gegen die Lösung statt gegen das Problem.
Die Klimabewegung, oder zumindest ein Teil von ihr, hat einen neuen Slogan. Er macht auch wieder die Runde, wenn bei den Aktionstagen Ende dieser Woche etliche Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen in Grünheide protestieren: “E-Autos retten nur die Autoindustrie [ https://www.zeit.de/2024/12/tesla-werk-brandenburg-proteste-elon-musk ], nicht das Klima!” Ein weiterer der Initiative Tesla stoppen [ https://teslastoppen.noblogs.org/machmit/warum/ ] lautet: “Saubere Elektroautos sind eine dreckige Lüge!” Was einst als Protest gegen den Bau einer riesigen Fabrik im Wasserschutzgebiet begann, ist mittlerweile auf dem Niveau von Fake-News angekommen. Herzlichen Glückwunsch. Natürlich ist Elon Musk [ https://www.zeit.de/thema/elon-musk ] ein geradezu unwiderstehliches Feindbild für Kapitalismuskritiker: ein libertärer und zunehmend abgedrehter US-amerikanischer Milliardär, der nicht eben für seine Arbeitnehmerfreundlichkeit bekannt ist und auf X die Agenda der AfD pusht. Und dann baut er seine E-Autos auch noch so schwer und PS-stark, dass sie unnötig viel Strom verbrauchen [ https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-04/ elektroautos-reichweite-batterie-studie ], pfui! Ressentiments gegenüber dem Konzernchef, mögen viele auch berechtigt sein, sind aber noch kein guter Grund, gleich die gesamte E-Technologie zu verteufeln. Die Branche besteht ja nicht nur aus martialischen Cybertrucks [ https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-11/tesla-cybertruck-elon-muskrepublikaner-usa ]. Im Übrigen reicht auch die Wasserproblematik dafür nicht aus, aber dazu später. Bei der Klimabilanz gibt es keine Fragezeichen Erst mal zu den Fakten: E-Autos sind deutlich besser für das Klima als Verbrenner [ https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-09/elektroautoselektromobilitaet-kaufpreis-strompreis-umweltfreundlichkeit ], auch wenn man das oft herangeführte Argument der umweltbelastenden Batterieproduktion berücksichtigt. Über den gesamten Lebenszyklus stößt das E-Auto [ https://www.zeit.de/thema/elektroauto ] fast 50 Prozent weniger CO₂ [ https://www.ifeu.de/publikation/neukauf-eines-elektro-pkw-oder-weiternutzung-desalten-verbrenners/ ] aus als ein Verbrenner. Auch im Vergleich zu Gebrauchtwagen [ https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-12/gebrauchtwagenklimaschutz-elektroauto-umstieg-studie ] steht es besser da. Deshalb ist es ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz, auch wenn es das Klima natürlich nicht im Alleingang retten kann. Eine dreckige Lüge sind E-Autos nur, wenn man von Autos das Unmögliche erwartet: dass sie keinerlei ökologischen Reifenabdruck hinterlassen. Und wenn man, wie die linken Fundamentalkritiker, glaubt, dass sich das Auto abschaffen lässt, wenn man das nur laut genug fordert. Wenn man nur ausreichend Geld für Schiene, Radwege und ÖPNV ausgibt, schwört ganz Deutschland dem Individualverkehr schon ab – klar. Hackfleisch in der Ladesäule Eine solche Realitätsverweigerung verträgt sich schlecht damit, dass die Klimakrise so schnell wie möglich bekämpft werden muss. Zur Verkehrswende gehört beides: ein besserer öffentlicher Nahverkehr und Fahrradfreundlichkeit, aber auch sauberere Autos. Die linken Aktivistinnen verbünden sich mit ihrem unterkomplexen Antikapitalismus unfreiwillig mit all jenen, die mit dem EAuto Kulturkampf aus der entgegengesetzten Richtung betreiben: veränderungsfeindlichen Verbrennerfans und rechten Opportunisten.
Der Spiegel berichtete [ https://www.spiegel.de/auto/elektroauto-fahrer-werdenoft-gemobbt-was-steckt-hinter-der-wut-a-22efc214-9102-4426-a506b130fbb70396 ] vor einigen Monaten, wie E-Autofahrer inzwischen gemobbt werden, oft kommen die Angriffe von rechts außen. Der Präsident des Bundesverbands EMobilität, Kurt Sigl, sagte, dass sein Tesla von Hassern angepinkelt und angespuckt, mit Lippenstift mit “E-Arschloch” bekritzelt wurde. In München gehen den Stadtwerken zufolge 15 Prozent der Ladesäulenstörungen auf Vandalismus zurück, eine wurde mit Hackfleisch verstopft. Die Geschäftsführerin der Opferschutzorganisation HateAid nennt im Spiegel Angriffe gegen Elektroautobesitzer in sozialen Netzwerken einen bundesweiten Trend. Hätten lange Zeit besonders Windräder Anfeindungen ausgelöst, so richte der Zorn sich nun auffällig oft gegen batteriebetriebene Fahrzeuge. Die AfD schürt diesen Zorn. Sie will nicht nur sämtliche Klimaschutzgesetze in Deutschland und Europa abschaffen, sie wetterte auch gegen Teslas Gigafactory und machte sie für Wassermangel und Dürre in der Region verantwortlich – natürlich nicht den Klimawandel. Der wahre Wasserverschwender ist der Bergbau Wenn eine Region bereits unter Wassermangel leidet, muss jede wasserintensive Industrieproduktion dort hinterfragt werden. Aber vergleicht man einige Zahlen, erscheint auch in Bezug auf den Wasserverbrauch [ https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-03/tesla-wasserverband-strausberg-erknerschulen-abwasser/komplettansicht ] die Kritik an Tesla zumindest überzogen. Im Jahr 2023 hat das Tesla-Werk knapp 500.000 Kubikmeter Frischwasser verbraucht, weniger als die Hälfte des Spargelhofs Klaistow in der Region. Und ein Bruchteil dessen, was der Braunkohlekonzern LEAG für sich beansprucht: 44 Millionen Kubikmeter. Dass die AfD sich für solche Realitäten nicht sonderlich interessiert, verwundert nicht. Schließlich behauptet sie auch, E-Autos zerstörten die deutsche Autoindustrie, besonders Ostdeutschland hänge am Verbrenner – und verschweigt, dass insbesondere der Osten von der E-Mobilität profitiert. Jedes zweite hierzulande hergestellte E-Auto wurde 2022 in Ostdeutschland produziert [ https://www.zeit.de/2024/21/elektromobilitaet-volkswagenwerkzwickau-sachsen ]. Die deutsche Autoindustrie gerät eher dadurch ins Hintertreffen, dass sie die Elektrifizierung verschlafen hat. Von Umweltschützern würde man sich mehr Differenzierungsvermögen erwarten. Und mehr Konzentration aufs Wesentliche, die Bekämpfung der Dürreursachen etwa. Die Elektrifizierung des Verkehrs geht nicht nur deshalb so schleppend voran, weil E-Autos für viele Menschen noch zu teuer sind oder sie sich von Reichweiteängsten abschrecken lassen. Es liegt auch am Image, an den Zweifeln, die von allen Seiten gestreut werden. Im aktuellen Monitoringbericht der Deutschen Energie-Agentur stellen 60 Prozent infrage [ https://www.bayerninnovativ.de/de/ehubs/seite/e-mobilitaet-mit-imageproblem ], ob Elektroautos tatsächlich umweltfreundlicher als Pkw mit anderen Antriebsarten sind. Die Elektromobilität hätte das Potenzial, Klimaschutz und Wohlstandssicherung zu vereinbaren. Sie verringert CO₂ im Individualverkehr, hier finden Innovationen statt und es entstehen qualifizierte Arbeitsplätze. Es ist schon erstaunlich, wie es so weit kommen konnte, dass ein Teil der Lösung dermaßen polarisiert: rechts und links, geeint im Kampf gegen das E-Auto. Deutschland zeigt sich gerade meisterhaft darin, sich selbst zu sabotieren.
Elektroautos sind (in der Stadt) keine Lösung, sondern vorallem der Versuch der Autoindustrie sich in die Zukunft zu retten. Die Lösung wäre das Verbot von allen privaten Autos in urbanen Gebieten, egal ob Elektro oder Verbrenner. Dann wären Städte endlich wieder Orte für Menschen und nicht wie die letzten 200 Jahre Orte für Autos.
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Ja ist es … auf dem Land, von dem ich ja explizit nicht gesprochen habe.
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Kein Problem, der Satz
Elektroautos sind eben keine Lösung
Kommt ja auch so in meinem Kommentar vor aber ich schreibe halt aus einer urbanen und du aus einer ländlichen Perspektive und die sind natürlicherweise unterschiedlich. Mein Kommentar bezog sich jedenfalls auf die Situation in Städten und es liegt mir natürlich fern Autos auf dem Land abschaffen zu wollen solange es für die Menschen dort noch keine gute Alternative dafür gibt. Des weiteren finde ich Elektroautos tendenziell weniger schlimm als Verbrenner aber möchte in der Stadt von beiden so wenig wie möglich haben. Öffentlicher Raum ist in Städten Mangelware und sollte für Alle da sein, nicht nur für Autofahrende.
In Städten Autos fahren ist sowieso Arsch. Du musst tierisch aufpassen nicht andauernd einen Unfall zu bauen und es ist im allgemeinen mega stressig. Stop & go trägt auch nicht dazu bei das besser zu machen. Komplett verbieten würde ich das Autofahren in den Städten jedoch nicht. Es muss irgendwie auch Möglichkeiten Geben(und wenn es nur Parkplätze Am Stadtrand sind von wo aus man mit dem Bus weiterfährt), dass Leute auch vom Dorf aus Problemlos in die Stadt kommen. Sowas wie Baumärkte muss man auch mit dem Auto erreichen können. Sowas kann man jedoch gut am Stadtrand ansiedeln und die Innenstadt halt von Autos befreien. Im. allgemeinen brauch in der Stadt quasi niemand ein Auto. Wenn man mal in den Urlaub fahren will kann man sich such eins mieten. Zudem müssen wir auch immer an Lieferdienste und Handwerker und so denken, für die kann man jedoch Ausnahmegenehmigungen machen.
Dann sind wir doch eigendlich einer Meinung.
Sind wir. Hab halt nur gesagt, dass man sehr wohl einige Sachen bedenken muss.
Ich (mit Auto) verstehe die runterwähls nicht. Ist völlig korrekt.
Danke dir!
Dann wären Städte endlich wieder Orte für Menschen und nicht wie die letzten 200 Jahre Orte für Autos.
In den Autos sitzen aber Menschen, die irgendwo zu sein haben und wenn der ÖPNV sich nicht radikal vergünstigt und zuverlässiger wird, wird sich das nicht ändern. Für mich als D-Ticket-Besitzer war das nicht gerade so geil, dass nach etwas Platzregen vor einer Woche die Straßenbahnen nicht gefahren sind und ich doof an der Haltestelle stand und mir alternative Verbindungen suchen musste. Immer, wenn auch nur ein bisschen Wetter ist, fällt da direkt alles auf Schienen aus. Für zu Fuß war’s zu weit, für’s Fahrrad wars zu nass.
Gibt doch Nix günstigeres als ÖPNV. Wer ein Auto hat, der kann sich auch ne Monatskarte leisten. Für die, die ganz wenig Geld haben gibt es Ermäßigungen. Ultimativ muss der ÖPNV natürlich kostenfrei werden, aber mit D-Ticket kommt man innerhalb einer Stadt schon wirklich günstig gut weg. Preis ist doch wirklich kein Argument hier.
Wer ein Auto hat, der kann sich auch ne Monatskarte leisten.
Nein, nicht automatisch. Auto ist für viele eine Notwendigkeit und kein Luxusgut, eben weil Bus und Bahn so schlecht sind. D-Ticket kostet 600 Euro im Jahr pro Person.
Für die, die ganz wenig Geld haben gibt es Ermäßigungen.
Es gibt den Teil der Gesellschaft, der nicht unterm Sozialhilfesatz lebt und trotzdem aufs Geld achten muss. Gehörste ganz offensichtlich nicht zu, merkt man.
Die einzigen für die ein Auto vielleicht günstiger ist sind Familien. Wenn man 5 Personen rechnet wären das 250€ pro Monat fürs D-Ticket. Wenn man nicht viel Auto fährt und eine günstige Versicherung hat ist Auto auf jeden Fall ggünstiger. Für Einzelpersonen oder Paare ist der Unterhalt eines Autos in eigentlich jedem Fall teurer.
Für Einzelpersonen oder Paare ist der Unterhalt eines Autos in eigentlich jedem Fall teurer.
Für Einzelpersonen und Paare, die wegen der Arbeit aber nicht auf die Launen der lokalen Verkehrsbetriebe angewiesen sein können (wird nicht einfacher, wenn man Verbundsgrenzen überquert), haben aber mitunter keine Wahl. Deswegen muss der ÖPNV ja auch besser werden.
Das ist natürlich doof wenn die Straßenbahn ausfällt. Ich empfehle dir daher für die wenigen Tage im Jahr an denen die Straßenbahn nicht fährt, ein paar Regenklamotten zu kaufen. Dann bist du für solche Fälle vorbereitet und kannst auch sonst mit dem Rad fahren ohne nass zu werden.
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Ich hab das jahrelang gemacht, ohne Spind und ohne Dusche auf der Arbeit und es war kein Problem. Ich schwitze aber auch nicht doll. Bei Jobs im Anzug verstehe ich dein Argument aber und empfehle dir daher ein Ebike, das bringt dich dank Motorunterstützung auch ohne Schweißausbruch mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Zumindest ich bin nach knapp einer Stunde Ebike (niedrigste Unterstützungsstufe, wenn möglich die 25 km/h die unterstützt werden) trotzdem im Sportmodus und zumindest leichtes schwitzen gibt es da schon. Kurz ankommen und dann Wechselklamotten reicht aber zumindest für mich, so schlimm ist es dann doch nicht.
100’000 EUR ür einen PKW: passt!
2 EUR für das Tram: Scheiß ÖPNV viel zu teuer!
Kann man sich nicht ausdenken
100’000 EUR ür einen PKW: passt!
2 EUR für das Tram: Scheiß ÖPNV viel zu teuer!
Interessante Preisvorstellungen hast du da vom Preis eines Autos (zeigt auf aus welcher sozialen Schicht du kommst) und permanenten Ersatz eines Autos durch ÖPNV. Mein Beispiel war zwar ein Einzelfall, aber darauf bezogen, wie unzuverlässig Straßenbahnen generell sind. 2€ ersetzen kein Auto. So einen Stuss “Kann man sich nicht ausdenken”.
Für Gesamtkosten über die Lebensdauer des Autos sind die 100000 wohl eher zu niedrig angesetzt, selbst für ein Auto mit niedrigem Anschaffungspreis.
aber eautos kosten doch 100mal so viel wie ein 25 jahre alter gebrauchter diesel!!! kann sich doch keiner leisten!!!11
(/s)
ach sorry noch vergessen: wenn du zu viel geld über hast spende es doch statt so ne teure karre zu kaufen die 99% der zeit nur rum steht und eautos sind eh alle viel zu groß so große autos braucht doch niemand!!!11
ich glaube ich hab alles… 🤔
CO2-Ausstoß ist nunmal nicht das einzige Problem mit PKW. Wenn jeder in meiner Straße statt Verbrenner plötzlich E-Auto fährt, ist die Straße trotzdem voll, unübersichtlich und im Sommer durch Verdichtung und den Mangel an Grün heißer als nötig.
Und die Kritik an unnötig großen E-Autos ist doch berechtigt, wenn das Argument für E-Autos Klimaschutz ist, dann sollte man auch versuchen, den Stromverbrauch des Autos weitgehend zu reduzieren, oder nicht?
Ich wünschte wirklich Autos würden kleiner, nicht größer werden. Gibt so viele Micro-Cars die Inhaltlich fast das selbe Platzangebot bieten, aber wir lieben unsere fetten übergewichtigen Karren. Selbst “Kleinwagen” sehen aus wie ein fettes Baby mit ordentlichen Speckrollen.
Ich hatte die Tage die Erfahrung mal in einem smart zu fahren und muss sagen, die Dinger. Sind geil. Klein, viel Beinfreiheit und wendig wie sau.
Die sind vergleichsweise über die Generationen auch kaum fetter geworden.
Meh, den Smart fortwo gibt es nicht mehr, die neuen Modelle sind nicht mehr so klein.
Die neuen sind Teil der Kooperation zwischen Mercedes und Geely (Volvo, Northstar, Lotus, Lynk&Co. etc.) und basieren auf deren Plattformen, gehen richtung crossover suv.
Und dazu kommt, dass die besten E-Autos nichts nützen, wenn der Strom weiter fossil produziert wird.
Das ist kein relevantes Argument für Verbrenner vs. E-Auto, aber es ist ein sehr wichtiges Argument zwischen E-Auto und kein Auto. Aber “kein Auto” ist in Deutschland ja noch immer Ketzerei.
Hm e-ladesäulen müssen in d soweit ich weiß Ökostrom einkaufen
Der ist dann bilanziell Öko. Wenn die Säule neben nem Braunkohlekraftwerk steht, kommt der Straum aus dem Kraftwerk.
Durch die bilanzielle Zuordnung von Ökostrom können Preisanreize geschaffen werden, oder einzelne Emissionsbilanzen auf kosten anderer verschlechtert werden. Letztlich muss man aber für das Gesamtsystem auch den gesamten Strommix zur Berechnung heranziehen.
Klar ist das bilanziell Öko, da kommst du in unserem Netz doch nicht drum rum. Erfüllt aber doch seinen Zweck. Wenn wir den Mehrenergieaufwand durch Speicherlösungen vernachlässihen, X kWh entnehme und X kWh enrneuerbar erzeuge und nicht doppelt berechnen darf, was bei der Deklaration von Ökostrom in D der fall ist, macht es absolut keinen Sinn, mit dem normalen Strommix zu rechnen. Was du wahrscheinlich meinst, ist, dass manche strom Anbieter greenwashen, indem sie sagen, das hier verkaufe ich als Ökostrom, und dafür verschlechtere ich den Strommix einer anderen meienr sparten, die nicht als öko deklariert sind. Ob das tatsächlich so praktiziert wird, kp, aber ich würde Ökostrom deshalb immer bei reinen Ökostromanbietern beziehen, da gibt es diese Gefahr nicht.
Auch wenn man von deutschen Strommix ausgeht: Es gibt unzählige Studien, die sich mit dem Thema beschäftigen (man kann es ja auch sehr einfach selbst ausrechnen) und nach einer gewissen gefahrenen Strecke gibt es innerhalb der durchschnitichen Lebensdauer eines PKWs keinen einzigen elektrowagen, der nicht inklusive seines co2-mehrausstoßes in der Herstellung auch bei der schmutzigen strommixen nicht klimafreundlicher wäre als ein vergleichbarer verbrenner, dafür ist die Effizienz der energienutzung relativ zum verbrenner einfach zu gut, obwohl der wirkungsgrad der Kohlekraftwerke natürlich absolut gesehen miserabel ist. Aber nicht so miserabel wie ein verbrenner
Prinzipiell schon, wobei man bedenken muss, dass der Verbrauch bei E-Autos nicht so extrem von der Größe abhängt, wie bei Verbrennern. Vergleich mal die benötigten kWh/100km der verschiedenen e-modelle, da ist der unterschied zwischen Kleinwagen und protzkiste echt winzig…
Der e-smart verbraucht fast das gleiche wie der Tesla model y… Aber klar, je weniger Material in der Produktion verbaut werden muss, deeto kleiner trotzdem der co2 Fußabdruck
Also physikalisch klingt das für mich falsch. https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektroauto/stromverbrauch-elektroautos-adac-test/
Wenn man einen Blick auf die Liste wirft beim Verbrauch dann ist eine Korrelation zwischen großem Auto + starker Antrieb = mehr Verbauch naheliegend. Ja der Smart und Model Y sind nicht weit auseinander. Jedoch bietet ein Vergleich noch keine gute Basis zu behaupten der Unterschied sei prinzipiell marginal.
Wenn ich hier den Artikel zitieren darf: “Sehr schön zu sehen bei Fahrzeugen des gleichen Konzerns: Die Bauart des Fahrzeugs (z. B. Limousine oder SUV), der Antrieb (Allrad oder nicht) und die Motorleistung haben einen erheblichen Einfluss auf Verbrauch und Reichweite.”
Die Gründe für den geringen Unterschied bei Smart und Tesla Model Y müssen in anderen Faktoren liegen. Es erfordert zwingend mehr Bewegungsenergie wenn die Masse und Widerstand größer sind.
Das war ja auch nur ein Beispiel mit Smart und Model Y, das ist bei anderen Modellen ja nicht anders. Hatte mich selbst gewundert, weil ich mal nach einem gebrauchten möglichst sparsamen Elektro gesucht habe, und mir aufgefallen war, dass die Unterschiede so gering sind. Habe irgendwo gelesen, das läge an dem relativ großen Gewichtsanteil der Batterie und der standardmäßig höheren Bremsenergierückgewinnung durch die Rekuperation, hab mich aber technisch nicht damit beschäftigt bisher. Dass der Verbrauch aus physikalischen Gründen höher wird, ist schon klar, aber vergleich mal die Verbräuche verschiedener Verbrennermodelle und die verschiedener Elektromodelle. Sowohl die Motorleistung, als auch die Bauart haben RELATIV zu den Verbrennen nur marginale Unterschiede, damit meine ich nicht, dass es gar keine gibt. Zu Masse und Widerstand: die Masse hat im Gegensatz zum Windwiderstand nichts mit der Bewegungsenergie zu tun, abgesehen vom anteilig geringen Rollwiderstand. Durch mehr Masse steigt hauptsächlich die benötigte Energie zum beschleunigen, und davon gewinnen die Elektros im Vergleich zu den Verbrennern wie oben erwähnt einen großen Teil beim Bremsen wieder zurück
Dafür ist ein schweres Auto aber deutlich gefährlicher für alle anderen Verkehrsteilnehmer.
Das ist richtig, aber davon habe ich ja nicht gesprochen.
Hasse PKWs in 90% der Anwendungsfälle sowieso, aber diese Panzer außerhalb der Forstwirtschaft und Co, die sich in den letzten 15 Jahren etabliert haben, sind nochmal ne ganz andere Hausnummer, was Verbrauch, CO2 Ausstoß in der Herstellung, Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrerinnen, und den enormen Platzverbrauch angeht
Viele der Aktivisti kämpfen auch gegen Autobahnenausbau. Ich finde das durchaus konsistent und absurd hier ein Hufeisen aufzumachen. Viel zu viele Leute preisen eAutos als Lösung aller Probleme. Grade Tesla produziert viele SUVs. Dagegen und gegen die falsche Dichothomie zwischen Verbrenner und eAuto ist vorzugehen. Alles andere ist grüner Kapitalismus. Nachhaltiges Wachstum ist ein Märchen.
Ach ja, die Zeit. Natürlich fühlen die sich persönlich angegriffen, wenn jetzt wer was gegen E-Autos sagt. Schließlich fühlen die sich dort in der gehobenen Klasse bestimmt alle wie bessere Menschen, weil sie jetzt E-Autos fahren.
Aber ganz im Ernst, natürlich sind E-Autos nicht die Lösung und ja, der Individualverkehr sollte nur ne Notlösung sein. Ich finds gut, wenn Menschen sich ein E-Auto holen (verständlich in infrastrukturarmen Regionen), aber das kann echt nicht zur Zukunftsstrategie werden. Generell kann auch diese Idee, dass sich jetzt einfach alle ein E-Auto zulegen nicht aufgehen. Das ist wie von Menschen erwarten, dass sie zukünftig nur noch bio Lebensmittel kaufen. Von welchem Geld denn? In der Zeit-Redaktion ja kein Problem. Die haben natürlich genug Asche, um sich darüber nicht mal Gedanken zu machen. Aber dann die Antikapitalismus-Kritik von Menschen unterkomplex nennen, wenn man selber noch voll im Arsch des Kapitalismus steckt…
Achso. Und ein Protest gegen eine E-Auto-Fabrik statt gegen die Verbrenner-Produktion bei Porsche oder Audi ist natürlich gar nicht selbstgerecht und naiv?
Klar ist das allein nicht die ultimative Lösung, aber EVs werden einfach benötigt. Eine auto-zentrische Infrastruktur baut man nicht von heute auf morgen um. Wo sind denn die Lösungen der Demonstrierenden? Wie stellen die sich das vor inh. 10 Jahre die Kapazität des Bahnsystems zu verdoppeln? Des ÖPNV? Viele Menschen sind einfach auf ein Auto angewiesen und werden es noch lange sein. 58% der Bevölkerung wohnen in Städten unter 50k Einwohner, sprich: In der Provinz. Da wird es immer Anwendungsfälle für Individualverkehr geben und bis man den öffentlichen Verkehr flächendeckend als Alternative anpreisen kann (das also kein persönliches Opfer ist, weil man doppelt so lang unterwegs ist) wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen. EVs werden einfach benötigt, sie passen perfekt zur Dekarbonisierung unseres Stromsystems, können als dezentrale Speicher genutzt werden und reduzieren die GHG Emissionen effektiv.
Also ja: Natürlich ist der Gedanke hinter diesem Protest unterkomplex.
Hast du vielleicht nicht mitbekommen, aber natürlich gibt es auch immer wieder linke Proteste gegen Verbrenner-Autos bzw deren Produktion. Generell ist das doch ein ur-ökologischer Standpunkt, dass ein Individualverkehr problematisch ist und wir Autos größtenteils abschaffen sollten.
Und ja, es gibt auch immer wieder Proteste eben gegen irgendwelche E-Autos (wie z.B. Teslas), die nicht der breiten Masse an Menschen zugänglich sind, sondern eben nur von der gehobenen Klasse finanzierbar sind. Aber viel wichtiger ist doch noch, dass es hier um Neubauten geht, wo also eben noch mehr Natur für zerstört wird, um mehr Fläche für die Autoproduktion zu haben. Da ist es dann eben auch egal, ob E-Auto oder Verbrenner:
Es geht ja nicht darum, jetzt 100% der Produktion von heute auf morgen dicht zu machen. Aber warum denn der Industrien erlauben noch größer zu werden und noch mehr Schäden anzurichten? Wenn die Politik wirklich wollte, dann könnte die öffentliche Infrastruktur sicherlich innerhalb von kurzer Zeit recht schnell wesentlich besser ausgebaut werden. Und dahin richtet sich ja auch der Protest. Dass es nämlich einige Menschen gibt, die die Priorisierung und den Lobbyismus der Autoindustrie satt haben. Das wir uns endlich von dieser Scheiße lossagen sollten und eben nicht unsere Wirtschaft so sehr auf dieser klimaschädlichen Industrie basieren sollten.
Und da hast du dann die gewünschte Alternative. Rückbau der Autoindustrie bei gleichzeitigem Ausbau der Öffis.
E-Autos könnten sehr wohl die Lösung sein, so lange man verpflichtet ist, einen gewissen Anteil der Akkuladung bei Bedarf ins Netz zurückzuspeisen. So ein dezentraler Speicher könnte sogar richtig gut sein.
Und diesen Schwachsinn, dass das Auto einen lauten Ton von sich geben muss, sollte man direkt wieder abschaffen. Wie geil das war als die ersten E-Autos lautlos unterwegs waren. Jetzt muss ich mir ständig son heulenden Ton von den Nachbarn anhören. Und natürlich muss der dicke Audi SUV den lautesten Ton von sich geben. Könnte ja sein, man kriegt nicht mit was für ein teures Auto sich der Nachbar für die nächsten 15 Jahre finanziert hat.
Für so einen Individualverkehr muss aber auch ganz viel Fläche versiegelt werden und Landschaften bleiben/werden stark fragmentisiert. Das schadet der Biodiversität enorm! Zudem müssen für die Herstellung von so vielen Autos natürlich auch noch mal massiv mehr Rohstoffe abgebaut werden, was nicht nur enorm klimaschädlich ist, sondern eben auch die Umwelt dort zerstört, wo die Minen zum Abbau der Rohstoffe stehen werden (plus natürlich die Menschen dort auch noch enorm schädigt). Über gemeinschaftliche Infrastruktur wäre das alles wesentlich weniger schlimm ausgeprägt, weil eben die Masse an benötigten Vehikeln viel niedriger ausfallen würde.
Sehr gutes, sehr passendes Interview dazu:
2045 by Design or Disaster:
Männer, die die Welt verbrennen mit Christian Stoecker
Ich will auch eine Verkehrswende, aber die dauert noch. E-Autos sind keine Lösung aber ein wichtiger Schritt. Sich jetzt vor der Tesla-Fabrik zu kloppen ist irgendwie skurril.
In dem Interview habe ich zum ersten Mal von Petromaskulinität gehört und bin sehr dankbar um den neuen Begriff in meinem Wortschatz.Ich finde es eine Nebelbombe zu behaupten, dass es ein „männliches Problem“ ist. Frauen sind nicht per se gut. Das lenkt vom problematischen Verhalten ab und versucht über Sexismus andere reinzuwaschen.
Nazis hatten Frauen, Kinderschänder hatten Frauen, Autofahrer haben Frauen, Jungen werden von Mütter erzogen und so weiter. Ist Wegschauen/ Passiv oder indirekt agieren besser als aktiv sein?
(Das Nazi und Kinderschänderbeispiel habe ich nur gebracht, um es Augenscheinlich zu machen)
Ich bin sonst auch gegen sexistische Verallgemeinerungen aber Verbrenner-Fetischismus ist nun mal wirklich ein fast exklusiv bei Männern vorkommendes Phänomen.
Ich glaube du hast meine Aussage falsch verstanden.
Es gibt Männer (nicht alle), die ihre Kraft, Macht, Status und teilweise auch ihr Geld aus dem Verbrennen von fossilen Energien schöpfen. Diese oft autoritären Männer fühlen sich in ihrer Männlichkeit und ihrem Lebensstil bedroht und bekämpfen deshalb vehement die dringend nötigen Veränderungen in Energie, Verkehr und Ernährung. Ich verallgemeinerte mal stark: Autoraser, Motorradfahrer, Rasenmäher, Fleischgriller und Aufsichtsräte von fossilen Konzernen sind fast immer: Männer.
Höre dir mal den Podcast an, der nimmt sich mehr Zeit als ich es hier kann.Das will ich auch gar nicht bestreiten. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass dieses männliche Rollenbild „petromaskulinität“ ja eben größtenteils anerzogen ist. D.h. da haben auch Frauen ihren Anteil dran. Mindestens als Mutter durch die Kindeserziehung, als auch als Partnerin durch Akzeptanz oder Bestärkung. Die weibliche Variante wäre dann „petroweiblichkeit“ oder so.
Von deinen Beispielen kenne ich ebenso viele weibliche Petromenschen. Nur Aufsichtsrätinnen nicht. Da gibt es noch nicht so viele. Aber wie die RBB Intendantin Schlesinger gezeigt hat, sind mächtige Frauen genauso korrupt und machtkrank wie Männer.
Kurz: Ich halte es für eine Nebelbombe solch ein „Petroverhalten“ als ein rein männliches Problem darzustellen. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Auch Frauen sind davon befallen.
ich warte ja noch darauf, dass mich in meinem E-Auto einer dumm anmacht…
Ich glaube so langsam tut es allen links-orientierten Menschen (Öko, sozialstaat, energiewende, etc) gut, sich mit Selbstverteidigung auseinanderzusetzen.
Ich habe von vor längerer Zeit einen Model 3. Letztens in Düsseldorf durch die Innenstadt gefahren und dann gehört, wie jemand zu seinem Freund gesagt hat “Mir wäre das so peinlich einen Tesla zu fahren. Wie kann man nur Tesla fahren.” Oder vor zwei Monaten beim Charger gewesen, während ein Obdachloser an mir vorbelief und sagte: “Wie kann man nur diese Schrottautos fahren?” Ich werde mir keinen Tesla mehr holen…
Ist das Sarkasmus? Zumindest bei uns am Land kannst dir für jede (bekannte) Automarke blöde Sprüche anhören. Und die nicht bekannten Marken sind sicher eine “chinesische Reisschüssel”.
Auf solche Marken-Vorurteile geb ich gar nix.
Ne, das meinte ich ernst. Ich musste schon Anzeige gegen unbekannt stellen, weil in mein Auto reingetreten wurde. Bin auf der Selbstbeteiligung sitzen geblieben. Ich hatte noch nie ein Auto, was so viele negative Reaktionen hervorgerufen hat.
Edit: typo
Oh, das geht natürlich über blöde Sprüche weit hinaus.
Lass die Leute reden und hör einfach nicht hin Die meisten Leute haben ja nichts böses im Sinn
Bei Tesla wäre ich mir auch nicht sicher ob es an E-Auto oder den politischen Ansichten von Musk liegt.
Ist mir in den 3 Jahren mit meinem ID3 bisher noch nicht passiert. Nur in den ersten Wochen kam mal ein älterer Herr zu mir an die Ladesäule und fragte mit einem siegessicheren Grinsen ob ich denn schonmal auf der Autobahn liegengeblieben bin. Hab die Frage noch nie verstanden.
Das Absurde ist ja, dass die Anfeindungen von Linken kommen! Also einem abgesplitterten Teil der Linken. Ich habe da komplett den Überblick verloren im linken Kuddelmuddel
Keine sorge, gibt auch Rechte sonst. Meine Frau wurde mit Baby auf ner Raststätte (war nicht dabei) von rechtem Pack bedroht, die sich an die Bauerndemos ranhängen wollten, weil E-Auto. Seitdem habe ich leichte Gewaltphantasien
Identitätspolitik ist nun mal wichtiger als die Befreiung der Arbeitenden Klasse. /s